15. Oktober 2012
20. November 2010

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Es war sieben Uhr morgens und ein eiskalter Wintertag. Der Wecker klingelte um Julia aufzuwecken. "Oh, heute ist Montag", dachte Julia, "ich muss aufstehen. Die Schule beginnt um acht Uhr". Sie wollte aufstehen, aber sie konnte nicht. Ihr war es nicht gut, sie hatte fürchterliche Hals- und Kopfscherzen. Die Mutter kam ins Zimmer und fragte Julia was denn los sei. Aber Julia war schon wieder eingeschlafen. Die Mutter legte eine Hand auf Julias Stirne und merkte, dass sie ganz heiß war. Sie rief gleich den Arzt an, der sofort kam, Julia aufweckte und sie untersuchte. Julia war richtig krank, sie hatte eine Grippe und hohes Fieber und war sehr schwach. Julia war es schwindelig, sie zog sich die Bettdecke bis zum Hals und schaute müde zum Fenster hinaus. Ihr Blick ging zum Himmel und sie sah ganz viele kleine Schneeflöckchen aus den Wolken purzeln. Alle tanzten vor ihrem Fenster und klopften mit ihren Köpfchen an die Fensterscheibe. |
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Es kamen immer mehr und mehr angeflogen und alle setzten sich auf das Fensterbrett. Aber plötzlich passierte etwas Sonderbares. Eine Schneeflocke wurde immer größer und größer und auf einmal machte es "plumps" und aus der großen Schneeflocke entstand eine schöne Eisprinzessin mit einem Kleid aus Schneeflocken und einer Krone aus Eiszapfen. Julia staunte über das wunderschöne Schneeflockenkind. Es war so durchsichtig wie Glas. Das Schneeflockenkleid glitzerte als wären es lauter kleine Schneekristalle. "Wo kommst du her?", fragte Julia. "Aus einem großen weißen leuchtenden Eisblumenschloss. Ich bin die Eisprinzessin, gib mir deine Hand und du kannst mit mir kommen. Ich zeige dir unser Schloss." Julia sprang aus dem Bett, gab der Eisprinzessin die Hand und los ging die Reise ins Eisblumenland. Unterwegs wurde es immer kälter und kälter. Aber Julia fror nicht, sie dachte nur noch an das Eisblumenschloss. "Wer wohnt denn in diesem Schloss?", fragte Julia die kleine Prinzessin. |
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Aber das Eisblumenkind konnte ihr keine Antwort mehr geben, denn gerade in diesem Moment tauchte vor ihren Augen ein riesengroßes weißes Gebäude auf. Julia erschrak. "Ist das das Eisblumenschloss?" fragte sie. "Ja", antwortete die Eisprinzessin. Das Schloss bestand aus tausenden Eisblumen und von den Turmspitzen hing ein Eiszapfen neben dem anderen herab. Es war so groß, dass Julia gar nicht fertig wurde um das Schloss herumzulaufen. Plötzlich bekam sie Angst und rannte zurück zur Eisblumenprinzessin. Sie hörte laute Geräusche. |
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Viele Schlitten mit lautem Glockengeläute kamen aus dem dunklen Wald herausgefahren. "Was ist los?", fragte Julia. Da erkannte sie, dass es hunderte von Schneemännern waren, die auf ihren Schlitten angefahren kamen. "Was machen die vielen Schneemänner", fragte Julia. "Sie gehen zur Eiskönigin, die in dem Eisblumenschloss wohnt", antwortete die Eisprinzessin. In diesem Moment ertönte ein lautes Klirren, als würden viele Glasscheiben auf einmal zerbrechen und es wollte gar nicht mehr aufhören. Julia hielt sich die Ohren zu. Doch da sah sie wie sich plötzlich alle Türen vom Schloss öffneten und hunderte Schneemänner in das Innere rannten. Julia staunte und staunte darüber, was sie alles zu sehen bekam und sie wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Aber die Eisprinzessin konnte ihre Gedanken erraten und erklärte Julia, dass sich die Schneemänner jeden Tag bei der Eiskönigin viele Säcke mit Schnee abholten. Sie bringen den Kindern auf der Erde den Schnee, damit sie Schlittenfahren und Schneeballschlachten machen können. |
(6 Jahre) |
Es dauerte nicht lange, da kamen alle Schneemänner wieder aus dem Schloss gerannt, jeder setzte sich mit einem Sack Schnee auf seinen Schlitten. "Warum fahren die nicht los?", fragte Julia. "Sie warten auf das Zeichen der Eiskönigin", sagte die kleine Eisprinzessin. In diesem Moment ertönten viele Glocken und die Eiszapfen an den Türmen klirrten. Die Eiskönigin kam aus ihrem Eisblumenschloss heraus in einem weißen, glitzernden Eisblumenkleid und an den Füßen hatte sie spitzige Schlittschuhe. In der Hand hielt sie einen langen Eiszapfen mit vielen Spitzen, der wie ein Stern ausschaute. Ihn hielt sie wie ein Zepter hoch zum Himmel und mit lauter Stimme rief sie: "Schneemänner fahrt alle los, bedeckt alle Wege und Straßen mit dichtem Schnee. Der Nikolaus und die Weihnachtsmänner sind unterwegs. Sie kommen mit großen Schlitten und wollen alle Kinder auf der Erde besuchen. Beeilt euch!" Die Schneemänner sausten alle auf ihren Schlitten davon und die Eiskönigin verschwand wieder in ihrem Eisblumenschloss. |
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"Julia, Julia", rief eine Stimme, "wach auf"! Da merkte Julia, dass ihre Mutter am Bett saß. "Du hast Fieber und du hast geträumt, Julia, "sagte die Mutter. "Ich habe dir eine Suppe mitgebracht", flüstere die Mutter leise. Aber Julia hatte keinen Hunger. Auf dem Tisch stand das Eisblumenlicht, das sie selbst gebastelt hatte. Die Kerze war angezündet und der Eisblumenstern leuchtet. Sie schaute es traurig an, drehte sich dann zur Seite und blickte zum Fenster. |
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Da hob sie ihren Kopf leicht hoch und fing an zu staunen und zu lächeln. "Mama, ich habe nicht geträumt. Die Eisprinzessin war wirklich bei mir." An Julias Fenster hingen viele Eisblumen und in der Mitte stand ein Eisblumenschloss mit vielen Eiszapfen, die von den Türmen hingen. Julia freute sich so sehr, dass sie gleich wieder einschlief. |
Überlieferte Erzählung einer Großmutter |
Passend zur Geschichte können Sie das Eisblumenschloss, die Eisblumenprinzessin, die Wolke und das Eisblumenlicht nachbasteln. Die Schneemänner gibt's auch zum Ausmalen.
Wolke mit Scheeflocken |
Eisblumen- prinzessin |
Eisblumenschloss | Eisblumenlicht |
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Schneemänner zum Ausmalen | und Nachbasteln |
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