Folgende Geschichte ist von Johann (11 Jahre alt)
An einem kalten, verschneiten Wintertag spielten Lilli und Lukas gemeinsam „Treppenhüpfen“, ihr Lieblingsspiel. Dabei hüpften sie die Treppenstufen immer herauf und hinunter, herauf und hinunter.

Als beide gerade wieder unten angelangt waren, hielt Lukas seine Schwester am Arm und flüsterte: „Hast du das auch gehört?“ „Was denn?“, fragte Lilli. „Na dieses Miauen!“, antwortete Lukas. „Ja“, gab sie zurück. Sie öffneten das Fenster und spähten hinaus. Zuerst sahen sie nichts. Doch dann fiel Lilli etwas auf: „Da, vor unserer Tür, ist das nicht eine Katze?“ „Mag sein“, sagte Lukas, „aber dann müssen wir sie doch hereinholen, sie erfriert sonst!“ Also hüpften sie beide die Treppenstufen hinunter, durch den Flur und öffneten die Tür. „Komm doch herein, liebe Katze!“, fingen sie an. Und tatsächlich, sie kam herein. „Schnell die Tür wieder zu!“, meinte Lukas. Die beiden führten die Katze in die Küche. „Sie hat bestimmt Hunger“, überlegte Lilli. Lukas holte eine Schüssel voller Milch und stellte sie der Katze auf den Boden hin. In dem Moment kam Papa Voll ins Zimmer. „Ja, was habt ihr denn da?“, fragte er. „Diese Katze stand vor unserer Haustür!“, antwortete Lukas. „Habt ihr denn einen Namen?“, erkundete sich Voll. „Nein, aber ich weiß schon einen!“, sagte Lilli. „Nämlich Molli. Der passt gut zu ihr!“ Damit waren alle einverstanden. Und Voll meinte mit erhobener Hand: „Dieser Name passt, da diese Katze sehr dick ist!“ Als Molli die ganze Schale voller Milch ausgetrunken hatte, machten Lukas und Lilli der Katze Molli ein Bett. „Ich denke, wir gehen jetzt einkaufen, und wenn wir wieder zurück sind, dürft ihr Molli aufwecken.“ Als sie nach einigen Stunden zurück waren, war es Papa Voll, der die Zimmertür öffnete. Aber was sah er da? „Die ganze Küche ist voller kleiner Katzen!“ Die Kinder waren begeistert, doch Voll rief: „Wenn ihr glaubt, dass dieser Haufen hier bleibt, habt ihr euch geirrt!“ Doch die Kinder ließen sich nicht beirren: „Dann geben wir eben Oma die Katzen.“ Voll war einverstanden.
Und vor allem hatten Lukas und Lilli viel öfter Lust, Oma zu besuchen. Doch allmählich ging auch das Papa Voll auf die Nerven, da die Kinder immer wieder fragten: „Fährst du uns heute zu Oma?“