Eine Urlaubsgeschichte, die ich mit meiner Oma erlebt habe und die Kinder auch heute noch immer wieder hören wollen.
Jedes Jahr durfte ich einmal mit meiner Oma in den Urlaub fahren.

Weil wir beide die Berge so gerne hatten, fuhren wir immer wieder in den gleichen kleinen Ort in der fränkischen Schweiz. Wir wohnten immer im gleichen Gasthof und kannten uns in der Gegend sehr gut aus. Es gab dort viele kleine und versteckte Höhlen. Ich kannte fast alle und jedesmal mussten alle wieder angeschaut werden. An einem schönen, sonnigen Tag standen wir beide früh auf und wollten eine große Höhlenwanderung machen. Oma nahm immer zwei Taschenlampen mit, damit wir uns in den Höhlen alles anschauen konnten. Nach dem Frühstück ging es los, aber weit kamen wir nicht. Schon in der Nähe der ersten Höhle hörten wir Schreie. "Wer schreit da", fragte ich Oma. Aber sie wußte es auch nicht und wir gingen näher an die Höhle heran. Das Schreien wurde immer lauter und klang fürchterlich. Nun bekam meine Oma ein bisschen Angst und erzählte mir, dass früher einmal hier in den Höhlen Bären gelebt haben. Deshalb wollte sie gleich wieder umkehren und zurück gehen. Ich aber nahm Oma an die Hand und zog sie noch ein bisschen weiter. Das Schreien wurde noch lauter und jämmerlicher. Oma horchte und meinte, dass es vielleicht eine Katze sein könnte. Daraufhin sagte ich: "Komm Oma, wir nehmen die Taschenlampen und gehen in die Höhle. Einer Katze müssen wir doch helfen." Oma hielt ihre Taschenlampe vor sich und ging voraus. Sie leuchtete alles ab und tatsächlich fiel der Strahl der Taschenlampe auf eine Katze. Sie war verletzt und blutete. In diesem Moment als die Katze uns sah stand sie auf und schleppte sich ein Stück weiter in die Höhle hinein. Wir folgten ihr und erschraken, als plötzlich viele winzig kleine Kätzchen vor uns lagen. "Wir müssen schnell Hilfe holen, damit die Kätzchen gerettet werden", sagte ich und zog Oma aus der Höhle heraus. Ganz schnell liefen wir zum nächsten Bauernhof und baten die Leute um Hilfe. Die waren auch gleich bereit, nahmen eine Schubkarre, rannten los und retteten die Kätzchen.
Das war das schönste Erlebnis in dem Urlaub mit Oma. Jeden Tag haben wir dann einen Spaziergang zu dem Bauerhof gemacht und die Kätzchen gestreichelt. Die Katzenmutter ist leider gestorben. Sie war sehr verletzt. Vielleicht ist sie von einem Auto angefahren worden. Das haben wir nie erfahren.

Als ich eines Tages im Wohnzimmer saß hörte ich einen lauten Schlag am Fenster. Ganz erschrocken rannte ich hin und schaute hinaus. Da sah ich einen kleinen, schwarzen Vogel am Boden liegen. Sofort ging ich zu ihm und sah, dass er noch lebte. Er zitterte sehr und schnappte nach Luft. S

chnell holte ich ein kleines Schälchen mit Wasser und stellte es vor seinen Schnabel. Solange ich neben ihm saß, bewegte er sich nicht. Deshalb ging ich dann wieder ins Haus und beobachtete ihn vom Fenster aus. Tatsächlich fing er an das Wasser zu picken. Nach einer halben Stunde hüpfte er wieder herum und startete Flugversuche. Als er wieder fliegen konnte, ging ich hinaus und schaute ihm nach wohin er fliegt. In unserem Garten stand eine ganz große buschige Weide. In die flog er hinein und ich sah, dass dort ein Vogelnest war, in dem fünf kleine Vögelchen ihre Schnäbel herausstreckten. Wie haben die sich gefreut, als die Vogelmama wieder zurückkam. Jeden Tag schaute ich nach, ob es meinem geretteten Vogel gut ging. Und eines Tages flatterten die fünf kleinen Vögelchen mit ihrer Mama um mich herum, als ob sie sich bedanken wollten.